Unter der Bezeichnung Kreis 48 war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Basler Künstlergruppe aktiv. Ein Teil deren Mitglieder lernten sich im Winter 1939/1940 an der Basler Gewerbeschule in der Zeichenklasse von Albrecht Mayer und in der Malklasse von Arnold Fiechter kennen. Daraus entstand im Jahr 1948 eine offizielle Gruppe.
Im Zentrum dieses Kreises stand von allem Anfang an Max Kämpf. Die Mitglieder bei der Gründung waren: Heinrich Barth, Jean-Francois Comment, Romolo Esposito, Karl Glatt, Max Kämpf, Theo Lauritzen, Alex Maier, Peter Moilliet, Johann Anton Rebholz, Julie Schätzle, Gustav(e) Stettler, Paul Stöckli, Hans Weidmann. Später dazu kamen Valery Heussler, Robert Lienhard und Hannah Salathé. Max Kämpf war 1952 die treibende Kraft zur Schaffung einer Passivmitgliedschaft.
Die Bildung des «Kreis 48» kann als Reaktion jüngerer Maler und Bildhauer auf die damals in Basel dominierenden Künstlerorganisationen «Gruppe 33» und GSMBA (Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten, heute Visarte) gesehen werden. Im Kreis 48 waren auch die sogenannten Basler Graumaler markant vertreten.
Die Aktivmitglieder im «Kreis 48» hatten nie ein gemeinsames künstlerisches Programm. Jedoch stand für alle der Mensch im Zentrum der künstlerischen Aussage. Die meisten blieben denn auch in der figürlichen beziehungsweise gegenständlichen Malerei. Lauritzen, Lienhard, Moilliet und Salathé waren Bildhauer, alle anderen Maler respektive Zeichner.
Erste gemeinsame Ausstellungen fanden 1948 in der Galerie Beyeler, 1950 in der Basler Kunsthalle und 1953 im St. Albansaal statt. Eine weitere Ausstellung zum «Kreis 48» fand 2008 im Musée jurassien des Arts in Moutier statt. Retrospektiven einzelner Künstler gibt es bis in die heutigen Tage und es erscheinen auch vereinzelt neue Monographien. In der Geschichte der Basler Malerei hat der Kreis 48 rückblickend einen festen Platz.
2016 wurde die Basler Künstlergruppe «Kreis 48» in einer grossen Schau im Kunst Raum Riehen gewürdigt, während im Christoph Merian Verlag eine Monografie erschienen. Diese kann über ARK Basel bezogen werden.
Text: Andreas Jetzer. Primärquelle: Max Kämpf, hrsg. von Hans Göhner, Birkhäser, 1984, Seiten 258/259