Kalligraphie | Kakophonie

Kann eine Schönschrift hässlich klingen? 

 

In der neuen Ausstellung spielt ARK Basel mit dem Gegensatz von Kalligraphie und Kako-phonie. Der erfreuliche Zuwachs übernommen-er Nachlässe ermöglicht es dabei erstmals, mehrere Künstlerinnen und Künstler in einer Präsentation zu vereinen. 

 

Im Zentrum der von Andreas Chiquet, Marc Keller und Franziska Hofer kuratierten Gruppen-ausstellung steht das Lebenswerk von Alfredo Pauletto (1927 – 1985). Dazu gesellt sich ein kleiner Teilnachlass von Erica Schnell-Stettler (1940 – 2019) sowie eine Werkreihe abstrakter Pinselzeichnungen von Max Kämpf (1912 – 1982). Ergänzt wird die Präsentation mit Arbeiten der noch immer tätigen Künstlerin Ursina Stratenwerth (*1924) und mit expressi-ven Bildstrecken des jungen Muttenzer Malers Oliver Jauslin (*1998). 

 

Der gemeinsame Nenner der Werke der fünf Kunstschaffenden findet sich in ihrer zeitwei-

ligen Neigung zu kalligraphieverwandten Ausdrucksformen. Die entsprechenden Werke erinnern an Schrift und sind doch keine solche. Statt der Verständigung zu dienen, lösen sich diese in reine Sinnfreiheit auf. Kunsthistorisch ist das Ausstellungsthema im Bereich des Abstrakten Expressionismus, des Informel oder Action Painting zu verorten. Diese Leitströmun-gen die Abwendung vom Literarischen und Gegenständlichen und versuchten im kreativen Prozess die Kontrolle des Verstandes zu unter-laufen. Der in manchen Exponaten bewusst angestrebte Kontrollverlust steht in schroffem Gegensatz zur hohen Übungskultur traditio-neller Kalligraphie. Dieser unverfälschte gesti-sche Selbstausdruck kann auch den Charakter einer Kakophonie annehmen – wird doch damit ein Gelingen als Ziel grundsätzlich in Frage gestellt.

 

Es ist eine der Besonderheiten der neuen Ausstellung von ARK Basel, dass Werke aus Nachlässen zusammen mit einer aktuellen künstlerischen Position zu sehen sind. In der Konfrontation erhalten die Arbeiten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine unerwartete Aktualität, während der Sinn der Sammlungstätigkeit von ARK Basel visuell greifbar wird. 

 


Presse-Bilder Download

Für Bildmaterial wenden Sie sich bitte an: 

info@ark-basel.ch

Ausstellung

mit Alfredo Pauletto, Oliver Jauslin,

Erica Schnell-Stettler, Ursina Stratenwerth,

und Max Kämpf.


4.11.–26.11.2022

Zentrale Pratteln


Öffnungszeiten

Mi–So,  15–19 Uhr


Die Ausstellung in einem Beitrag von Radio X


Finissage 26.11.2021, 14 Uhr

 

14 Uhr «The Last Man Stands»

Singersongwriter Pasquale Pauletto (Sohn von Alfredo) alias Kai Tosan, Gitarre und Gesang. 

15.30 Uhr «Welches Bild ist wichtiger?»

Einblicke in den Auswahlprozess bei ARK Basel anhand von Bildvergleichen aus dem Nachlass von Alfredo Pauletto.

Mit anschliessender Diskussion. 

17 Uhr «Totentänze»

Perkussion: Edith Habraken; Sprecher: Raphael Bachmann. In den letzten Lebensjahren wurden Tod, Totentänze und apokalyptische Themen zum dominanten Thema von Paulettos Malerei.


Veranstaltungen

Freitag, 4.11.2022, 19 Uhr, 4. OG 

«Von der Kunst nachzulassen»

Dokumentarfilm von Benjamin Kesselring und Michael Fritschi. Mit einer Einführung von Michael Fritschi und Ben Kesselring.

 

Donnerstag, 10.11.2022, 19 Uhr, 4. OG 

 «Flucht, Freiheit, Falle: Streifzüge um das Phänomen des abstrakten Expressionismus»

Referat von Andreas Chiquet. 

 

Freitag, 18.11.2022, 19 Uhr, 4. OG 

«Wie der Zen-Buddhismus in den Westen kam»

Referat von Hoo Nam Seelmann.


Adresse

ARK Basel

Zentrale Pratteln

Gallenweg 8, 4133 Pratteln

4. OG

 

Die «Zentrale Pratteln» ist vom Bahnhof Pratteln gut zu Fuss erreichbar: Verlässt man die Bahnhofsunterführung Bahnhof Nord Richtung «Zentrum Grüssen» und nimmt rechts die kleine Strasse den Gleisen entlang, steht man nach wenigen Fussminuten direkt vor dem Haupteingang der Zentrale. 


Flyer

Weitere Details und Infos finden Sie auf dem Flyer zur Ausstellung.

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